Route des Erlebniswanderweges
START & ZIEL
erftclassics ist ein junges, modernes, kreatives Konzept, welches klassische Musik innerhalb verschiedener Formate besonders erlebbar macht. Den Kern bildet das erftclassics Festival mit Stars der nationalen und nternationalen Klassikszene. Neben dem erstklassigen Konzertsaal im Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus in Erftstadt-Liblar verwandeln sich auch Orte wie Wälder und Kirchen zu außergewöhnlichen Konzertbühnen. Der Erlebniswanderweg verläuft durch das große Naherholungsgebiet Ville vor
den Toren Kölns. Der Weg ist ausgestattet mit entsprechenden Tafeln sowie QRCodes, über welche Sie Informationen über die Ville und den Wald an verschiedenen ausgewiesenen Stationen abrufen können. Die Mischung aus Natur, Freiraum und Musik schafft Lebensaugenblicke, die noch lange in Erinnerung bleiben. Sie erhalten auf diesem Erlebniswanderweg spannende Informationen über die Ville und das gesamte Waldgebiet mit seinen Besonderheiten.
Wir wünschen Ihnen nunmehr viel Vergnügen auf dem
erftclassics Erlebniswanderweg!
Station 1
Hier prägte einst der Tagebau Donatus sowohl das Landschaftsbild als auch das Leben in den Gemeinden Liblar und Bliesheim. Denn durch das Aufblühen der Industrie im rheinischen Braunkohlerevier wurden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, gleichwohl verbesserte sich auch die wirtschaftliche
Situation der Gemeinden. An gleicher Stelle stand auch die Brikettfabrik Liblar, deren Abbruchüberreste man noch in den Waldwegen (Backsteine) findet. Mit der Stilllegung des Tagebaus Donatus im
Jahr 1959 begann eine Rekultivierungsphase, um die entstandenen Eingriffe in die Landschaft wieder
auszugleichen. So können Sie hier einen Blick in den 1965 und 1966 gepflanzten Buchenwald werfen,
der ein Beispiel für die „dritte Rekultivierungsphase“ (ab ca. 1960) darstellt. Dieser Waldbereich wird
heute gerne von Kindergärten und Grundschulen als „Spielstätte“ genutzt.
Die Brikettfabrik Liblar
Waldgebiet
Station 2
Inmitten dieses Waldes erhalten Sie einen beeindruckenden Einblick, der sowohl Details über den ehemaligen Tagebau als auch über den aktuellen Waldbestand verrät. So bildet die steile Böschung rechts vom Weg die ehemalige Grenze des Tagebaus. Der Höhenunterschied bildet in etwa die Dicke des Braunkohleflözes nach, das bis zu 30 Meter mächtig war. Der oberhalb dieser Böschung liegende ca. 130-jährige Mischwald wird vor allem durch Rotbuchen und Traubeneichen gemischt mit Kirschen, Linden, Birken und Hainbuchen geprägt. Der gesamte Altwaldbestand bildet das FFH-Gebiet (FloraFauna-Habitat) und Naturschutzgebiet „Altwald Ville“ mit darin liegender Naturwaldparzelle, die seit 1978 nicht mehr forstlich genutzt wird. Der Waldbereich unterhalb des Weges zeigt einen ca. 60 Jahre alten Pappelwald mit natürlicher Verjüngung aus Buche und Bergahorn.
Station 3
Geprägt vom Braunkohleabbau offenbart der Wald einen besonderen Blickwinkel auf die über 100-jährige Rekultivierungsgeschichte. Dabei prägen drei Phasen den Zustand der heutigen Waldflächen: Die erste Rekultivierungsperiode in den Jahren von 1920 bis 1935 war vor allem durch die Artenvielfalt der Laubmischbestände charakterisiert, während Pappelforste die zweite Phase nach dem Zweiten Weltkrieg dominierten. Erst im Zuge der dritten Rekultivierungperiode gelang eine Rückkehr zu vielfältigen, nachhaltigen Mischwaldbeständen. So sind die Buchen, die Sie entlang des Weges sehen, ein Zeugnis dieser Phase.
Waldgebiet
Blick auf den Zwillingssee
Station 4
Die Bedeutsamkeit des Naturschutzes und der Biodiversität in den Rekultivierungsgebieten können Sie am Beispiel des naturgeschützten Zwillingssees erleben. Der See, der 1955 aus einem ehemaligen Tagebaurestgewässer entstand, offenbart ein sicheres Habitat für seltene Wasserpflanzen und wertvolle Vogelarten wie den Eisvogel. Auch der angrenzende Feuchtwald aus Baumweiden und Roterlen mit interessanter Begleitvegetation aus Seggen und Binsen bildet ein seltenes und erhaltenswertes Biotop in der Rekultivierung. So ist der Zwillingssee nicht nur ein nachhaltiger, sondern auch ein sicherer Ort für Fauna und Flora. Der Ausblick von der Schutzhütte „Zwillingssee Hütte“ bietet zudem die Möglichkeit zur Erholung inmitten des rekultivierten Waldgebietes.
Station 5
Der natürliche Reichtum der Ville ergibt sich aus beeindruckenden Waldgebieten und den vielen Seen, die alle aus den Tagebauen entstanden sind. Unter der Braunkohle befindet sich eine Tonschicht, die
heute den Boden der Gewässer bildet. Der etwa 10 Hektar große Donatussee, auf den Sie blicken, gilt mit teilweise 15 Metern als tiefster
See der etwa 40 Ville-Seen. Dank geschickter Ablaufsysteme sind die Seen miteinander verbunden, sodass die Gewässer eine wichtige Säule des Hochwasserschutzes darstellen. Zudem bieten die Seen des Naturschutzgebietes eine besondere Artenvielfalt, da sie von zahlreichen Fischarten und seltenen Wasserpflanzen bewohnt werden. Der Donatussee entwässert von hier aus durch eine Rohrleitung und einen Graben in den Untersee.
Donatussee
Blick auf den Feuerwachturm
Station 6
Einst prägte ein Feuerwachturm aus Holz das Erscheinungsbild des Hügels rechts neben dem Donatussee, der hauptsächlich aus Braunkohleasche besteht. Dieser Feuerwachturm – der „Donatusturm” – wurde aufgrund des Trockenjahres 1976 und einem Brand innerhalb dieses Waldgebietes errichtet, um frühzeitig Waldbrände zu erkennen. Als öffentlich zugänglicher Turm erfreute sich der Donatusturm schnell an großer Beliebtheit, da man von dort aus eine besondere Aussicht auf die Eifel und die Ville genießen konnte. Jedoch musste er schließlich im Jahr 1999 aufgrund statischer Mängel abgerissen werden. Gelegentlich wird das Waldgebiet und auch der Donatussee als Motiv für verschiedene Film- und Fernsehformate genutzt, da die Filmstandorte Hürth und Köln sich in unmittelbarer Nähe zur
Ville befinden. Filme und Fernsehserien wie u.a. Tatort, Wendy, Club der roten Bänder, etc. wurden hier bereits gedreht.
Station 7
Bis jetzt haben Sie auf Ihrer Wanderung vor allem Laubbäume sehen können, Nadelbäume hingegen gibt es in der Ville weniger. Im Zuge der Umwandlung der Pappelflächen werden jedoch heute auch Nadelbäume wie Douglasie, Lärche, Küstentanne und Weißtanne in geringen Anteilen mitgepflanzt, um zusätzliche Struktur und Mischung in den Wald von morgen zu bringen. Von diesem Standort oberhalb des Obersees haben Sie einen guten Blick auf den aktuellen Mischbestand, der vor allem
von Schwarzkiefern und Birken dominiert wird. Wenn Sie einige Meter nach rechts sehen, können Sie außerdem beeindruckende Mammutbäume entdecken. Die unterhalb liegende Seenkette Ober-, Mittel- und Untersee und Teile des Heider Bergsees stehen wegen des Vorkommens seltener Wasserpflanzen (Characeen – „Armleuchteralge“) unter Naturschutz.
Blick auf den See
Bahnhof Liblar
Station 8
Eine weitere Baumart, die Sie in der Ville finden können, ist die Robinie. Während der Rekultivierung wurde die aus dem östlichen Nordamerika stammende Baumart häufig gepflanzt, da sie sowohl Hitze als auch Trockenheit gut tolerieren kann. Neben den Robinien wird der Mischbestand zudem durch Weiden und Schwarzpappelhybride ergänzt. Viele Robinien sind von der Waldrebe besiedelt, die fast einen Urwaldcharakter vermittelt. 1874 begann die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) den Bau des Bahnhofs Liblar, bei dem das Bahnhofsgebäude im Stil des Historismus errichtet wurde. Durch die nahegelegene Brikettfabrik (Produktionsbeginn 1877) entwickelte sich der Bahnhof Liblar zu einem leistungsfähigen Güterbahnhof. Nach der Auskohlung um 1960 verlor der Bahnhof an Bedeutung. Heute erinnert die Wegebezeichnung „Schwarzer Weg“ noch an die Bedeutung des Kohletransportes von damals. 1969 kam es im Zuge der Kommunalreform und der darauffolgenden Neugliederung des Landkreises
Euskirchen zum Zusammenschluss mehrerer Gemeinden (darunter auch Liblar) und der Gründung der Stadt Erftstadt. 1981 wurde das alte Bahnhofsgebäude im Auftrag der Bundesbahn abgerissen.
Hier endet nun der erftclassics Erlebniswanderweg. Wir hoffen, es hat Ihnen gefallen!
Danke an unsere Unterstützer
Das Konzert - Eröffnung des Erlebniswanderweges
Das Konzert wird am 23. April 2023 um 16 Uhr in der Erftstadt Ville an der Zwillingshütte stattfinden. Mit musikalischer Begleitung des Muse Trombone Quartet.
Der Erlebniswanderweg verläuft durch das große Naherholungsgebiet Ville vor den Toren Kölns. Der Weg ist ausgestattet mit QR-Codes, über welche Informationen über die Ville und den Wald an verschiedenen ausgewiesenen Stellen in der Ville abgerufen werden können. Die Mischung aus Natur, Freiraum und Musik schafft Lebensaugenblicke, die noch lange in Erinnerung bleiben.
Künstler - Muse Trombone Quartet
Mayumi Shimizu – Posaune
Shiori Doi-Nuss – Posaune
Rina Günther – Posaune
Mizuho Kojima-Haarala – Bassposaune & Euphonium
Programm - Gespielte Werke
Samuel Scheidt (1587-1653)
Canzon `Cornetto´a 4 SSWV 56
Felix Mendelssohn (1809-1847) / arr. Mayumi Shimizu
Sechs Lieder im Freien zu singen Op. 59
1. Im Grünen (Nr.1)
2. Abschied vom Wald (Nr.3)
3. Die Nachtigall (Nr.4)
4. Jagdlied (Nr.6)
Anonymous (1556) / arr. Keiko Takashima
Cancionero de Upsala
1. Verbum cato factum est
2. Yo me soy la morenica yo
3. Ela don don
4. Riu Riu Chiu la guarda
Ludwig van Beethoven (1770-1827) / arr. Yasushi Imamura
Christus am Ölberge, Op. 85 Nr. 5 `Hier ist er!´(Chor der Krieger und Jünger)
Antonin Dvorák (1841-1904) / arr. David Rahbee
Slovanské tance Op. 46 C. 1 C-dur Presto
Ludwig Nuss (1961)
Shiori´s Blues
Bill Whelan (1950) / arr. Mayumi Shimizu
from riverdance, The Counthes Catleen
Enrique Crespo (1941-2020)
3 Milongas III Candombe
Kunst auf höchstem Niveau
erftclassics ist ein junges, modernes, kreatives Konzept, welches klassische Musik innerhalb verschiedener Formate besonders erlebbar macht. Den Kern bildet das erftclassics Festival mit Stars der nationalen und internationalen Klassikszene. Neben dem erstklassigen Konzertsaal im Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus, verwandeln sich auch außergewöhnliche Orte wie Wälder und Kirchen zu Konzertbühnen. Klassische Musik, Jazz und Weltmusik machen das Festival zu einem unvergesslichen Kulturerlebnis. Jedes Festival steht unter der künstlerischen Leitung eines Ensembles oder einer Künstlerin/eines Künstler, die ihre künstlerischen Freunde zu den erftclassics einladen und somit die Gäste zum Teil ihres Freundeskreises machen.
Die Stiftung
Die beiden Stiftungen “Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung” sowie die “Klaus Geske Stiftung“ wurden im Jahre 2011 bzw. 2012 durch ihren Stifter, Herrn Klaus Peter Geske, gegründet. Während die Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung sich vorrangig musikalischen und kulturellen Projekten widmet, liegt das Augenmerk der Klaus Geske Stiftung hauptsächlich bei caritativen und sozialen Projekten.
Die Geschichte der Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung begann mit dem Bau des Anneliese Geske Kulturhauses nebst einem Trakt für die Musikschule der Stadt Erftstadt, welches im Dezember 2013 fertiggestellt und im Januar 2014 durch die Stadt Erftstadt als Mieterin des gesamten Gebäudes bezogen wurde.
Das Konzert - Eröffnung des Erlebniswanderweges
Das Konzert wird am 23. April 2023 um 16 Uhr in der Erftstadt Ville an der Zwillingshütte stattfinden. Mit musikalischer Begleitung des Muse Trombone Quartet.
Der Erlebniswanderweg verläuft durch das große Naherholungsgebiet Ville vor den Toren Kölns. Der Weg ist ausgestattet mit QR-Codes, über welche Informationen über die Ville und den Wald an verschiedenen ausgewiesenen Stellen in der Ville abgerufen werden können. Die Mischung aus Natur, Freiraum und Musik schafft Lebensaugenblicke, die noch lange in Erinnerung bleiben.